Sonntag, 7. März 2010

Wie geht es weiter - im Projekt

Jetzt wird es dann aber auch mal wieder Zeit etwas von meiner Arbeit hoeren zu lassen.
Das Gartenbauprojekt laeuft soweit, bis auf die Tatsache, dass ich die meiste Zeit alleine arbeite und die Arbeit mir deshalb von Zeit zu Zeit einfach ueber den Kopf steigt. Langweilig wird mir deshalb jedoch nie und zu sehen wir das eigene Gemuese und Obst gedeit, macht einen ebenfalls froh. Ausgesprochen gut ist die Ernte der Tomaten ausgefallen, schon ueber 150 Stueck konnten geerntet werden.





Des Weiteren gab es Salatgurken, verschiedene Kraeuter, Kohl, Oregano und Pfefferminze (Foto!).





Heran wachsen momentan Paprika- sowie Chilischoten, „Noni“, Maracuya und Lulu, eine koestliche Frucht fuer die Zubereitung von Saft, typisch kolumbianisch.


Da es zwecklos ist, die Obdachlosen des Heims zur regelmaessigen Arbeit auf dem Feld zu animieren, genauso wie die Frauen des Viertels, haben wir die Projektausrichtung etwas veraendert.

Das Feld, sowie es bereits aufgebaut wurde mit seiner staedtischen Landwirtschaft bleibt erhalten und produziert weiterhin fuer die Kueche des Heimes. Des Weiteren dient es uns als Testfeld auf dem wir experimentieren, welche Pflanzen unter welchen Bedingungen gut gedeien und Fruechte hervorbringen.

Mit dem gelernten Wissen und der Erfahrung fangen wir jetzt an Beete in den Hauesern des Armenviertels anzulegen um die Familien bei der selbstversorgung zu unterstuetzen. Das Ziel ist es, dass sich die Menschen aneignen regelmaessig und organisiert ihr eigentes Gemuese anzupflanzen um Geld einzusparen und sich selbstversorgerisch (zumindest zum Teil) die Ernaehrung zu sichern. Bei den noetigen Materialien sowie mit der Begleitung und Betreuung (Regelmaessig Besuche und Tipps à der mobile Gaertner;) )jedes Beetes durch unsere Praxiserfahrung unterstuetzen wir die Familien dann. Die Gegenleistung ist, dass die Haelfte der Erzeugnisse dann in die Kueche der Stiftung geht fuer die Obdachlosen, der eigentliche Ursprung des Ganzen.

Das waere neben dem Pflanzgarten, das zweite Teilprojekt.

Das dritte Teilprojekt haben wir auch erst vor kurzem begonnen. Es geht um „Arboles Nativos“, also Baeume, die ihren Ursprung in dieser Region Kolumbiens haben. Ein grosses Problem ist naemlich, dass in den Staedten, so auch in Girardot, groesstenteils eine Baumsorte gepflanzt wird, die nicht einmal Suedamerikansicher Herkunft ist, sonder asiatischen Ursprung hat. Eine Modeerscheinung, die sich durchgesetzt hat, doch dieser Baum ist nicht sehr resistent und zerstoert die Erhaltung nativer Pflanzenarten.

Aus diesem Grund hat sich eine Gruppe „Ambimentalisten“ zusammengefunden, unter anderem mein Wanderfreund Guillermo, die von nun an mit der Fundacion Vida Nueva zusammenarbeitet und mit mir auf dem Feld verschiedene native Baeume grosszieht um diese dann zu verkaufen oder zu verschenken um so einen Teil der Kultur aus oekologischer Sicht zu bewahren.



Die Samen sammeln wir in den Waeldern und Bergen rund um Girardot unter anderem waehren unserer Wanderungen. So wird eine meiner Freizeitbeschaeftigungen jetzt sogar Teil meiner Arbeit, ausserdem haben ich Unterstuetzung auf dem Feld.

So kam es, dass an einem Sonntag, organsisiert von Guillermo, eine disziplinierte Gruppe Pfadfinder auf dem Feld aufkreuzten und den ganzen Tag ueber tuechtig halfen Erde zu filtern, zu mischen und in Plastikbeutel zu fuellen. Die Arbeit war in ihrem (oekologischen) Sinne, denn an diesem Tag wurde der Anfang fuer das „Vivero, Arboles Nativos“ gemacht und wir konnten ueber 200 Baueme saeen. Auch in Zukunft ist geplant, dass regelmaessig eine Gruppe von Pfadfindern auf dem Feld mithilft, bei der Pflanzung der Baueme sowie auch in den anderen Teilprojekten.





Der Gruppenfuehrer interessierte sich sehr fuer den Freiwilligendienst, den ich mache und lud mich auf ein „Gespraech“ ein, um mehr ueber mich und meine Arbeit zu erfahren.


Was es mit diesem Gespraech besonderes auf sich hatte, erfahrt ihr im naechsten Artikel.

3 Kommentare:

  1. Lieber Julian,

    respekt! du bist ein leuchtendes beispiel dafuer, dass freiwillige im ausland auch wirklich was konstruktives zu wege bringen und das steuergeld gut angelegt ist! vll bist du aber auch nur ungewoehnlich engagiert. egal. topp beitrag!
    die bilder sind mir aber viel zu viel. das laesst die serioesitaet und deinen super interessanten beitrag ein wenig verblassen. ich empfehl dir da ne diashow!

    aber ich freu mich jetzt schon auf deinen naechsten beitrag! :-) lass uns nich wieder ewig warten , min jong! ;-)

    herzlichst, dein Jan

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  2. dein countdown geht nich! hol dir meinen! geh auf meine seite und klick "get widget"

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  3. Klasse, dass die Ernte so reichlich ausfällt und du die Anwohner bei der Selbstversorgung unterstützt und dass du mit Guillermo zusammenarbeitest! Ein Schwerpunkt liegt mittlerweile also bei Umweltbildung!

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