So ging es dann eine Zeit lang weiter, nicht so produktiv wie vorher, doch es ging. Irgendwann entdeckte ich dann mit Emma einen Sack gefuellt mit unreifen Ahuyamas (aehnlich unserer Zuccini), der innerhalb des Feldes bereitgelegt wurde um dann wohl in der Nacht abgeholt zu werden. Wir glaubten es nicht, jetzt begannen die Diebe schon uns die unreifen Fruechte wegzuklauen!
Schon von Beginn an wussten wir, man konnte keine Werkzeuge oder teuren Materialien dor lagern, doch wenn jetzt schon die (unreife) Ernte selbst entwendet wird, was beibt dann noch?? Etwas frustriert und zaehneknirschend ging es weiter. Doch es wurde immer schlimmer! Nur kurze Zeit spaeter fehlten einige Bambusrohre, die zur Konstruktion von Beeten fuer verschiedene Privathaeuser gedacht waren. Der Teil des Projektes, der auch ohne das Feld noch weiterleben koennte. Mein Aerger war riesig, ich brachte so schnell es geht die Konstruktion fertig, die ich angefangen hatte und brachte die restlichen Materialien zu Emma nach Hause.
Wie sollte es nun weitergehen?? Die Antwort liess nicht lange auf sich warten.
Als ich naemlich nach einem weiteren Wochenende wieder auf das Feld kam um festzustellen, dass uns die gesamten neu aufgespannten, teuren Schattennetze geklaut wurden stand es fest: Es geht nicht weiter. So kann niemand arbeiten! Viele Monate habe ich daran gearbeitet einen Gemuesegarten auf die Beine zu stellen, habe eine kleine Zucht nativer Baeume sowie einiger Zierpflanzen gehabt. Eine Arbeit die zwar urspruenglich als direkter Arbeitsplatz fuer die Obdachlosen unserer Stiftung gedacht war, im Endeffekt jedoch „lediglich“ der Kueche Obst und Gemuese lieferte, was ja indirket auch den Obdachlosen zu Gute kommt. Beklaut und wenn man es so will zum Teil zerstoert von den Obdachlosen selbst. Von Menschen, denen es so schlecht geht, dass sie nicht nachdenken, wem sie schaden. Denen es egal ist, dass sie indirket sich selbst schaden, da der Verlust auf dem Feld, welches Teil der gesamten Stifung ist, einen Mangel an Geld bedeutet, der sich auch auf das Obdachlosenhaus und somit IHRE EIGENE Unterkunft und Rettungsmoeglichkeit auswirkt. Doch was bei ihnen zaehlt sind die Drogen, die sie JETZT brauchen. Ein bisschen Bambus geklaut, beim Schrotthaendler gekauft und dirket um die Ecke von dem Verdienst etwas Marihuana erworben. Das reicht fuer den Rausch bis morgen, da braucht man auch kein Obdachlosenheim, da kann man ruhig auf der Strasse schlafen. Der Hunger ist dann auch nicht mehr so wichtig...
Es ist zwar eine recht traurige Wendung und sehr frustrierend, doch irgendwo auch eine runde Sache. Gerne haette ich das Feld in einem guten, bluehenden Zustand uebergeben, doch das Schicksal wollte es anders. Vielleicht ist es gut, die Erfahrung gemacht zu haben, dass man sich sorgsam um die Lage eines Grundstueckes fuer solch ein Projekt kuemmern muss, bevor man Geld und Arbeit investiert.
Ich jedenfalls bin etwas enttaeuscht von diesem Ende, vor allem aber muede. Fuer mich geht meine Zeit hier bald zu Ende. Ich blicke auf ein Jahr zurueck in dem ich so hart und kontinuierlich koerperlich gearbeitet habe wie noch nie zuvor in meinem Leben. Mit wenig Geld, einfachsten Mitteln und viel Anstrengung konnte ich aus einem leeren, jedoch durch meinen Vorgaenger schon gut preparierten Grundstueck einen gruen bewachsenen, bluehenden Pflanzgarten machen in dem mich jeden morgen ein Familie gelber Kanarienvoegel sowie ein zutrauliches Kolibiri-Paerchen begruesst haben.
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