Donnerstag, 24. September 2009

“Condomino”

Einen Monat lebe ich nun hier in Girardot, doch bevor ich das erste Mal Bilanz ziehe verde ich ueber die vergangenen Tage berichten.
Wie schon im letzten Eintrag angekuendigt war ich zu Besuch in einem “Condomino”. Wie ich in den letzten Tagen vom Fahrrad aus gesehen habe, gibt es davon einige, was die Geschichte gar nicht mehr so exklusiv macht, trotzdem handelte es sich hier um eine besonders noble Siedlung…
Ergeben hat sich die “Gelegenheit” dadurch, dass ich bei der Praesidentin des AFS-Kommittees Girardot den Wunsch geaussert hatte, landestypische Musik zu machen, am liebsten Perkussion in einer Gruppe. Sie schickte mich in Folge dessen mit einem Bekannten zu dem Menschen in dem Condomino in dessen Haus “Musik gemacht werden wuerde” so hiess es.
Nach dem wir uns beim privaten Sicherheitsdienst ausgewiesen hatten und durchsucht wurden gelangten wir in das von einem hohen Zaun umgebenen Gelaende. Von einer Streife wurden wir zu einer der weissen Villen geleitet, die vereinzelt in der Parkaehnlichen Landschaft standen. Es war schon nachts, ganz schwach konnte ich jedoch die Reflexionen der filigranen Strassenbeleuchtung im (kuenstlichen?) See erkennen um den die Haeusser angeordnet waren. Ein Ende des Gelaendes konnte ich nicht erkennen. In der Ferne erhoben sich die Daecher des belebten Girardot mit seinem so verschiedenen Einwohnern ueber der einsamen, modellaehnlichen Siedlung.
In der Villa erwartete mich ein gebuertiger Argentinier, der sich und meiner Begleitung ersteinmal einen Whiskey zubereitete. Er interessierte sich kaum dafuer, wo ich herkommen und fuehrte uns in den ersten Stock zu seinem Schlafzimmer, welches vollgestopft war von teueren Musikinstrumenten, doch nichts sehr landestypisches. Er besass einen e-Bass, e-Gitarren, Verstaerker und ein e-Schlagzeug auf dem ich spielen sollte. Ausserdem sah ich ein Mischpult, einen riesigen Falchbildschirm und einen Laptop. Es hiess, er machte selber Musik und nimmt diese auch auf, doch selber spielt er keines seiner Instrumente so richtig hat er mir gesagt, als ich ihn fragte.
Auch wenn meine Erwartungen nicht grade erfuellt wurden gab ich mich dankbar und jammte etwas mit meiner Begleitung, die Bass spielte. Der Argentiner surfte dabei im Internet. Bevor wir wieder gingen, erzahlte er einer Begleitung von irgednwelchen Maedchen, die er zu sich nach Hause “eingeladen” hatte fuer was auch immer… er ist geschieden, lebt alleine und besitzt eine Restaurantkette. Es war ingesamt eine kuriose und was den Typen betrifft unsympatische Begegnung. Ich hoffe es ergibt sich noch eine andere Moeglichkeit Musik zu machen.

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