Donnerstag, 24. September 2009

“responsabilidad…”

Die letzte Woche war sehr anstrengend, da ich oft nicht wusste wie es mit dem Projekt weitergehen sollte und was genau als naechstes zu tun war. Esperanza fing an, in einem Hotel zu arbeiten und war somit die ersten Tage nie lange zu sprechen und sehr gestresst oder erschoepft. Sie macht die Arbeit auf dem Vivero fuer die Fundacion naemlich auch ehrenamtlich und wird in Zukunft innerhalb der Woche nur noch einige Tage auf dem Feld und die anderen Tage Hotel arbeiten. (Und zusaetzlich noch ihren eigenen Haushalt mit 3 Kindern schmeissen). Auch wenn die Kommunikation in diesen Tagen nicht gut funktionierte gab es trotzdem etwas zu tun, auch wenn nicht klar war, ob es zu der Zeit das richtige war. Zu dieser Unwissenheit kam noch, dass meine Mutter mir verbot einen Jungen zu treffen, der sich mir als der Freund von der weltwaerts-Teilnehmerin des vergangenen Jahres hier in Girardot vorstellte und etwas deutsch lernen wollte. Er kam einfach so auf der Strasse auf mich zu und wir tauschten Handynummern. Ich freute mich, die Moeglichkeit zu haben Kontakte knuepfen zu koennen, vermutlich sogar mit einem gleichaltrigen. Man muss dazu sagen, dass es in Girardot sehr wenige junge Leute zwischen 17 und 25 gibt, da die meisten fuer ihr Studium nach Bogota ziehen. Ich wollte mich also mit “Caesar” treffen, doch als es soweit war sagte meine Mutter es sei zu gefahrlich ud ich muesste zunaechst mit meiner Kontaktperson reden. Ich war etwas missmutig, da wir geplant hatten uns im Zentrum zu treffen, also einem sehr belebten und demnach ungefaehrlichen ort, doch ich verstand auch meine Mutter und sah irgendwo ein, dass sie mehr ueber die Stadt/ das Land/ die Leute weiss als ich es bisher tue. Was ich jedoch nicht akzepierte, war die Meinung meines Bruders, der mir pauschal sagte: “Rede mit niemanden, den ICH nicht kenne!!” Soweit kommt es noch! Als wollte ich nur mit den Leuten zu tun haben, mit denenen sich mein Bruder trifft. Ich werde mir von ihm nichts sagen lassen, von meiner Mutter bis zu einem bestimmten Grad schon, da sie einen Teil der Verantwortung fuer mich traegt und ausserdem gut mit sich redden laesst und mich nicht derartig bevormunden will, wie Felipe es tut, der wahrscheinlich das Gefuehl hat, zum ersten Mal in seinem Leben fuer jemanden Verantwortung uebernehmen zu koennen. Ich lasse ihn jedoch redden und denke mir meinen Teil.
Das Gespraech mit meiner Kontaktperson hat mich, anders als erwartet, zunaechst etwas schockiert. Die ersten Fragen die sie ueber Caesar hatte waren: Wie sieht er aus? Was macht er? Hat er Arbeit? Was fuer Klamotten traegt er? Und (!!!) Welche Hautfarbe hat er? Ich konnte es nicht fassen wie die die ausseren Merkmale bis hin zur Hautfarbe abgecheckt wurden um jemanden als “guten” oder “schlechte” menschen zu identifizieren. Unglaublich!
Zum Glueck war das Resultat des Gespraechs, dass ich mich mit ihm treffen darf, jedoch nur an oeffentlichen Orten (wie schon geplant) und mit Vorsicht. Meine Kontaktperson sagte aber auch, dass sie mir ihre Sohne vorstellen will, die bald zu BEsuch kommen sollten und mein Alter sein. Das klang ein wenig so, als suchte man sich hier seinev Freunde/Bekannte nicht selbst, sie werden einem zugeteilt, am besten aus der gleichen Gesellschaftsschicht…

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